Schnell auf Betriebstemperatur: Duales Studium

27. Januar 2014

„Es ist ein richtiges Hin und Her von Theorie und Anwendung", berichtet sie nun. Einerseits gibt es eben die Stunden an der FH, andererseits die Zeit in ihrem Betrieb Inform Software in Aachen-Oberforstbach. „Ich habe dort einen richtigen Arbeitsalltag, konnte mir nicht vorstellen, erst vier, fünf Jahre zu studieren und dann mein Wissen anzuwenden. Ich wollte es direkt", sagt Isaac. Die Matse-Ausbildung - früher waren Matses mal Matas (mathematisch-technischer Assistent) -, einer von acht dualen Studiengängen an der FH Aachen, ermöglicht jungen Menschen wie Katharina Isaac dies. Mit dem Bachelor einher geht die Fachprüfung der Industrie- und Handelskammer. Für Isaac folgt nun noch der Master.
Es gibt zwei Wege, an der Fachhochschule Aachen eine Karriere in der Informatik einzuschlagen: den klassischen im Fachbereich 5 (Elektrotechnik und Informationstechnik) und eben den des dualen Studiums im Fachbereich 9 (Medizintechnik und Technomathematik). Insgesamt zählt die FH zum Stichtag 5. Dezember 2013 im Fachbereich 5 1492 Studenten, von denen 594 an ihrem Bachelor in Informatik und 159 an dem in Communication und Multimedia Design arbeiten. Weitere 40 machen ihren Master in Information Systems Engineering, 25 in Nachrichtentechnik. Das duale Studium durchlaufen aktuell 592 der 1214 Studierenden des Fachbereichs 9, 64 streben einen Master in Technomathematik an. Ein Master ist aber beispielsweise auch an der Universität in Maastricht denkbar - oder anderswo.
Alle Studiengänge sind mit Industriebezug konzipiert, es geht um angewandte statt theoretische Informatik mit einer unübersehbaren Brücke, die hin zu den neuen Medien geschlagen wird. „Wir wollen damit die direkte Nachfrage aus der Industrie befriedigen", betont Informatik-Professor Heinrich Faßbender, Prodekan für Studium und Lehre an der FH Aachen. „Idealerweise stellen die Ausbildungsbetriebe dann auch das Thema für die Bachelorarbeit." So profitieren alle Seiten maximal.
Es ist schon ein gehöriger Fundus junger Menschen, auf den die regionale IT-Branche setzen kann. Es ist kein Geheimnis, dass es dort an Fachkräften mangelt, auch wenn neben der FH auch die RWTH Aachen ausbildet - aktuell gibt es dort rund 2500 Studierende. Doch eine Branche im Aufwind kann nie genug bestens ausgebildete Mitarbeiter haben. „Es gibt keine arbeitslosen Matse, der Eigenbedarf ist auch bei uns groß", erläutert Professor Alexander Voß, der eine Stiftungsprofessur der Firma Inform an der FH innehat. „Es ist ideal, im eigenen Betrieb den Nachwuchs auszubilden."
Es ist dabei aber keine Frage des richtigen oder falschen Wegs in die Welt der Informatik. Es geht auch nicht um bessere oder schlechtere Wege, die in den Beruf führen. Letztlich muss jeder Student selbst entdecken, ob er theoretischer oder eben praktischer veranlagt ist. Idealerweise gelingt ihm das vor dem ersten Semester, helfen können dabei die Studieninformationstage. Katharina Isaac ist an eben einem solchen Tag auf ihr duales Studium aufmerksam geworden. „Wir müssen die Möglichkeiten, die es gibt, noch stärker ins Bewusstsein der Schüler tragen", sagt FH-Professor Thomas Ritz.
Unter dem Motto „Weißt du schon, was du studieren willst?" veranstaltet die RWTH Aachen vom 28. bis 30. Januar Beratungstage für Schülerinnen und Schüler und andere Studieninteressierte. Jeder der drei Tage hat einen inhaltlichen Schwerpunkt, so stehen am Dienstag, 28. Januar, die Ingenieurwissenschaften und am Mittwoch, 29. Januar, Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik, Geowissenschaften und Medizin im Mittelpunkt. Informationen rund um Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften gibt es am Donnerstag, 30. Januar.
Geboten wird jeweils ein umfangreiches Programm, um bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen: Vormittags können sich die Besucher in Vorträgen und Präsentationen über Studiengänge und weitere studienrelevante Themen informieren, Fachstudienberater und Studierende aus den Fachschaften beantworten individuelle Fragen. Nachmittags finden Probevorlesungen, Fachvorträge, Institutsbesichtigungen sowie Entdeckungstouren statt.
Auf dem Hochschul-Informationstag (HIT) präsentieren sich am Samstag, 1. Februar, zum achten Mal die zehn Fachbereiche der FH Aachen im Foyer des FH-Gebäudes an der Eupener Straße 70. Ob Architektur, Bauingenieurwesen, Chemie und Biotechnologie, Gestaltung, Elektrotechnik und Informationstechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau und Mechatronik, Medizintechnik und Technomathematik oder Energietechnik - von 10 bis 17 Uhr haben alle Besucher Gelegenheit, sich in Vorträgen, Vorlesungen und an Informationsständen, durch Laborbesichtigungen und in den Ausstellungen über das Studienprogramm in Aachen und Jülich zu informieren und sich beraten zu lassen.
Zusätzlich öffnen ab 11 Uhr auch die Fachbereiche Wirtschaftswissenschaften in der Eupener Straße 70 und Maschinenbau und Mechatronik in der Goethestraße 1 ihre Türen. In der Goethestraße kann man testen, ob ein Damaszener Messer echt oder gefälscht ist und wann im Tribologielabor der Schmierfilm durch Reibung reißt. Ein Shuttle-Service pendelt im Viertelstunden-Takt.

(Eifeler Zeitung 27.01.2014)




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