Für die Freiheit hinter Gittern: Besuch des südafrikanischen Apartheid-Gegners Dennis Goldberg

29. Juni 2012

Der 1933 in Kapstadt geborene Dennis Goldberg setzte sich dort für die Rechte derer ein, die aufgrund ihrer Hautfarbe oder Religion aus der Gesellschaft ausgeschlossen wurden. „Für uns ist es sehr spannend, von einem Zeitzeugen zu hören, wie die Geschehnisse in Südafrika damals wirklich zu Tage kamen und wie enorm deren Auswirkungen sind. Die Schüler können sich so viel besser mit der Situation vertraut machen, als wenn sie einfach nur Texte über Apartheid lesen", erklärte die Englischlehrerin Maria Theißen.

Goldberg, der seine Biografie 2010 in seinem Buch „Der Auftrag - Ein Leben für die Freiheit in Südafrika" verfasste, wuchs als Sohn einer jüdischen Familie auf. 1961 schloss er sich dem bewaffneten Teil der Befreiungsbewegung „African National Congress" an, wurde jedoch gefasst und 1964 gemeinsam mit Nelson Mandela und weiteren Anhängern zu viermal lebenslänglich verurteilt.

Doch auch nach 22 Jahren Haft hat er sein Ziel noch fest im Kopf verankert - „to change the world we live in" (die Welt in der wir leben zu verändern). Selbst nach der Abschaffung der Apartheid zeigt sich Goldberg immer noch erschüttert, über das, was einmal war. Feindlich gegenüber dem Rassismus erklärte er den Schülern die Wünsche der Unterdrückten Südafrikaner: „All of them want to have the right to work, to marry, to practice their religion and to live in peace free from race". (Jeder von ihnen wollte das Recht haben zu arbeiten, zu heiraten, seine Religion auszuüben und frei von Rassismus in Frieden zu leben.)

Nelson Mandela, ehemaliger südafrikanischer Präsident, unter welchem die Apartheid abgeschafft wurde, erweist sich als ein guter Freund von Goldberg. Und auch noch heute steht Dennis Goldberg hinter Mandelas Idee, eine Gesellschaft zu gründen, in der man in Frieden und Harmonie leben kann. Vor der Umsetzung von Nelson Mandelas Idee sah die Realität jedoch noch anders aus.

Erschüttert lauschten die Schüler den Worten Goldbergs über die Unterdrückung. Viele Leute durften aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihrer Religion nicht einmal eine öffentliche Toilette benutzen. Diese für die heutige Zeit fast schon unvorstellbaren Ausmaße des Rassismus dürfen nach Goldbergs Worten trotzdem nicht verschwiegen werden, sondern es sei notwendig, an junge Menschen zu appellieren, nicht in diese Muster zu verfallen. Man müsse sie dazu anregen, sich selbst ihre Meinung darüber zu bilden, wie eine Gesellschaft aussehen sollte.

Die Frage, ob er alles noch mal genauso machen würde, wie er es getan hat, bejahte Goldberg aufrichtig, lachte jedoch anschließend mit den Worten, dass er sich dann jedoch nicht wieder „erwischen lassen würde".

An den interessierten Fragen der Schüler nach dem Leben im und nach dem Gefängnis wurde deutlich, dass Dennis Goldberg großen Eindruck mit seiner Lebensgeschichte im Kampf gegen den Rassismus bei den Schülern hinterlassen hatte.

Und so überreichten sie ihm zum Schluss der Veranstaltung noch einen Scheck in Höhe von 300 Euro, welcher durch Kuchenverkauf zustande kam und Goldbergs Projekt bzw. dessen Vereinigung „Community H.E.A.R.T." unterstützen soll.

(Eifeler Zeitung, 29.06.2012)

Hier geht es zu einem Bericht des Englisch-Gk EF - in english, of course!

Newspaper Report: White Fighter against Apartheid Touches the Minds of MGM´s Students [PDF, 141.8 kB]




St.-Michael-Gymnasium Monschau

Sekretariat
Walter-Scheibler-Str. 51
52156 Monschau

Tel.: 02472 80010-0
Fax: 02472 80010-30

 

Copyright © 2024 St.-Michael-Gymnasium Monschau | Impressum | Sitemap | Druckversion nach oben