Im Dialog mit dem Komponisten

21. Januar 2015

Nachdem er zuvor eine Anreise von ungefähr 150 Kilometern aus dem Ruhrgebiet zurückgelegt hatte, präsentierte er nun eine Bandbreite an vielseitigen Stücken, die das Publikum zum Nachdenken anregten. Er berichtete, dass er vor vielen Jahren bereits einmal in Monschau war, wobei er sich daran nicht mehr gut erinnern kann, da er seit 1985 sehr viel unterwegs ist und mit seiner Musik durch die Lande zieht. 

Er reist gerne als Interpret und ist auch "oft im Trio unterwegs", wie er erzählte. Über 150 Konzerte bietet er jährlich dar, um seine Liebe zur Musik ausleben zu können und die Zuhörer mit zeitgenössischen Klängen zu inspirieren. Anfänglich musizierte und komponierte er hauptsächlich mit anderen Künstlern gemeinsam, während sich dann aus der Zusammenarbeit der Mut entwickelt hat, auch alleine zu komponieren. Dabei konzentriert er sich besonders auf die "minimal music". 

Um bei dem Publikum in der Aula einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, trug er zunächst ein eigens geschriebenes Gedicht vor. "Hätte ich einen Zwillingsbruder und wäre der ich, würde ich das machen", begann Günther Wiesemann. Anschließend präsentierte er diese Kostprobe der Lyrik in Harmonie mit dem Klavier. So wurden aus diesem Gedicht schließlich Zeilen, die im Einklang mit der Musik an manchen Stellen nahezu verschwanden. 

Dann folgte sein Stück "poema sine verbis" am Flügel, das die Zuhörer für 20 Minuten in eine andere Welt entführte. Danach hatten alle die Möglichkeit, dem Künstler Fragen zu stellen und sich intensiver mit der Musik auseinanderzusetzen. 

Oft zitierte Wiesemann dabei bekannte Komponisten und erklärte zudem, wie seine Ideen für die Stücke entstehen. Inspiration findet er dabei nämlich nicht selten in den Bildern seiner Frau, die schon seit längerer Zeit Künstlerin ist. 

Nachdem die ersten Fragen geklärt waren, begann er mit dem Stück "sforza robur ritmico" für Schlaginstrumente und schritt fort mit "Die Story von der Null". Danach folgte abschließend das Stück "Le lendemain". "Der Gong wird ins Verhältnis gebracht mit dem Flügel", beschrieb Wiesemann, um die Aufmerksamkeit auf den Kontrast der verschiedenen Instrumente und die künstlerische Freiheit zu lenken. 

Danach klang die Veranstaltung mit einem offenen Ende aus, das letztlich von vielen Fragen geprägt war. Auch das Interesse von Bertram Model, der Musiklehrer am St.-Michael-Gymnasium ist und den Abend organisiert hatte, war geweckt, so dass ein lockeres Gespräch zwischen Publikum und Künstler entstand. Dabei zeigte auch der Musikkurs der Jahrgangsstufe 10 Neugierde und brachte sich immer wieder mit ein. 

Sehr wichtig für Günther Wiesemann und seine Kompositionen ist jedoch – wie sich im weiteren Gespräch herausstellte – besonders eins: "Es muss Musik sein, die mich dauerhaft reizt." (als)

 

(Eifeler Zeitung 21.01.2015)




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