«Gelungene Generalprobe»: Blick hinter Fassade des schönen Scheins

27. März 2011

Am Samstag und Sonntag folgten dann noch zwei weitere Aufführungen der musikreichen Geschichte um Freundschaft und Zusammenhalt, um Korruption und Machtgier, so dass insgesamt über 1000 Zuschauer am Wochenende Zeugen der „Gelungenen Generalprobe" wurden. Die Anspannung bei den Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen war förmlich spürbar, als Daniel Wiegand die Gäste in der picke-packe vollen guten Stube der Schule begrüßte und schon vorab „ein Riesen-Dankeschön an die überaus motivierten und engagierten Schülerinnen und Schüler“ richtete, die seit Wochen ihre Freizeit für die Vorbereitungen zur Musical-Aufführung geopfert hätten. Dank galt auch Schulleiter Dr. Lothar Stresius, der nicht nur die Initialzündung dazu gegeben hatte, nach fast vier Jahren Unterbrechung wieder ein Musical an Monschaus größter Schule zu etablieren, sondern das Projekt auch mitgetragen habe. „Er hat uns einfach machen lassen“, sagte Wiegand und lobte die Flexibilität seiner jungen Akteure, denn der Verfasser und Komponist des Stücks hatte bis zuletzt immer wieder noch kleine Änderungen eingebracht.

Pünktlich zur „Welturaufführung“ aber stand der Ablauf. Fleißige Hände hatten die Schulaula in eine Musical-Halle verwandelt und Kunstlehrer Rainer Bauer hatte mit seinem «Darstellen und Gestalten-Kurs» der Jahrgangsstufe neun für das passende Bühnenbild gesorgt.

Und dann war die Zeit des gespannten Wartens vorbei, singend erstürmten die Sängerinnen durch das Publikum die Bühne, und auf dem Podest machte sich die Band – eine Drummerin und vier Jungs - bereit. Die musikalische Bandbreite reichte von rockigen Songs („Mach uns nichts vor“, „Augen auf!“) über gefühlvolle Gitarrenballaden („Küss mich“, „Allein“) bis hin zum flotten Ohrwurm („Draußen vor der Stadt“), den man auch noch lange nach der  Zugabe manchen Besucher summen hörte. Die meisten Lieder waren zuvor eingespielt worden, andere performte die Band live auf der Bühne.

Das Musical erzählt die Geschichte der Mädchen-Band „Waisenschwestern“, die kurz vor einem großen TV-Auftritt steht und schon bei den Proben Einblicke in die Scheinwelt der Fernsehmacher bekommt. Ausgerechnet kurz vor dem großen Auftritt erfährt Jay, die Leadsängerin der Band (Nadine Palm), dass ihr Bruder entführt wurde. Für das Mädchen bricht eine Welt zusammen, und sie scheint nicht in der Lage zu sein, zu singen. Die rote Ivette wittert nicht ganz uneigennützig die eigene Chance, den Part der Frontfrau zu übernehmen, doch die übrigen Bandkolleginnen stehen fest hinter Jay, obwohl es keine Hoffnung auf einen perfekten Auftritt zu geben scheint. Dazu tragen vor allem auch die hinterlistige Moderatorin Bittermann und ihr Assistent Jonas bei, der zwar heimlich in Jay verliebt, aber auch der mächtigen Moderatorin hörig ist.

Am Ende aber bricht das Lügengespinst der korrupten Medienmacher zusammen und es stellt sich heraus, dass diese auch hinter der Entführung von Jays Bruder stecken. Der hatte nämlich als Journalist enthüllt, dass der Medienkonzern sein neues Sendezentrum im Naturschutzgebiet „draußen vor der Stadt“ hatte errichten wollen. Mit einer mutigen Ansage vor der Fernsehnation lassen Jay und ihre Band Pläne und  Schwindel auffliegen und sind erleichtert, als sich der freigelassene Bruder meldet. Dem großen Fernsehauftritt steht nichts mehr im Wege…

Dass bei diesem Musical die band-, bühnen- und sogar fernseherprobte Hauptdarstellerin Nadine Palm glänzen würde, hatten wohl die meisten Zuschauer schon vor dem MGM-Musical erwartet. Dass aber am Monschauer Gymnasium so viele echte Gesangs- und Schauspieltalente stecken, überraschte doch viele positiv. Felix Offermanns beeindruckte mit großer Stimmsicherheit, ebenso Marie Offermanns als  Jays flippige Freundin, Lisa Kirch in der Rolle der Ivette, Vivian Dohlen als herrlich-zickiges Moderatorinnen-Biest sowie die Sängerinnen Theresa Tambornino, Alina Rosenwick und Judith Swoboda, die in schwierigen a-capella-Passagen zu Beginn und am Ende auch mehrstimmige Chorsätze meisterten. Hier war die harte Trainingsarbeit von Vocal-Coach Sylvia Noel zu hören, die dann bei der Aufführung mit ihrem Ehemann Daniel Wiegand auch die schierige Tontechnik übernahm. Für das passende Licht sorgte Michael Schmitz, die Choreographien steuerte Michelle Bougé bei, und Katja Egnick und Julia Szarek zeichneten für die Organisation verantwortlich. Gesamtleiter Daniel Wiegand aber importierte mit der „Gelungenen Generalprobe“ die Machart der erstklassigen Musicals an seiner ehemaligen Schule, dem Franziskus-Gymnasium in Vossenack, nach Monschau, wie sich spätestens nach der gelungenen Premiere zeigte, als sich das begeisterte Publikum einen Weg durch das immer noch singende, klatschende und feiernde Ensemble vor der Aula bahnen musste.




St.-Michael-Gymnasium Monschau

Sekretariat
Walter-Scheibler-Str. 51
52156 Monschau

Tel.: 02472 80010-0
Fax: 02472 80010-30

 

Copyright © 2024 St.-Michael-Gymnasium Monschau | Impressum | Sitemap | Druckversion nach oben